04. September 2024
Carport mit Solar-Anlage: schützt Autos, produziert Strom
Der Bau eines Carports gibt einem immer auch die Möglichkeit, den Carport als Solar-Anlagen-Unterbau für die Produktion von Sonnenstrom zu nutzen. Im Vergleich zum Hausdach ist der Energieertrag zwar oft geringer, dennoch gibt es gute Gründe, (auch) den Carport mit einer Solar-Anlage zu verbinden.
Solaranlage auf dem Hausdach oder dem Carport?
Zunächst einmal sollte man sich bewusst machen, dass kein „oder“ nötig ist. Es spricht nichts dagegen, Haus- UND Carportdach mit Solarmodulen zu bestücken und so den Stromertrag für den eigenen Stromverbrauch im Haushalt oder die Ladestation des Elektroautos zu steigern. Als Alternative für die Solarmodule auf dem Hausdach eignet sich die Carport-Solar-Anlage aber auch in einigen Fällen.
- Ungünstige Ausrichtung oder Lage der Dachfläche: Bei einem oft verschatteten Hausdach oder einem nach Norden zeigenden Pultdach kann eine nur etwas kleinere Solarmodul-Fläche auf dem Carport die bessere Wahl sein.
- Sollte der Carport neu gebaut werden, wäre es eventuell wirtschaftlicher, ihn mit Solarmodulen erstellen zu lassen, als in getrennten Bauvorhaben den Carport ohne Solar-Anlage zu bauen und Solarmodule nachträglich aufs Hausdach zu setzen.
Carport-Solar-Anlage: ein Ertragsbeispiel
Wer sich für eine Solaranlage auf dem Carportdach interessiert, kann sich mit einem Onlinerechner auf CO2Online.de Orientierungswerte für den Stromertrag ausrechnen lassen. Ein Beispiel:
Installiert man auf dem Carport eine Solar-Modulfläche von zehn Quadratmetern Größe auf einem Flachdach, beträgt der maximal erreichbare Stromertrag laut Onlinerechner 2 Kilowatt-Peak (kWp). Der tatsächlich erreichte Wert kann davon abweichen und geringer sein.
Weitere Orientierungswerte: Ein Kilowatt-Peak entspricht ungefähr einem Jahresstromertrag von 1.000 kWh, wobei der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch von zwei Personen in einem Einfamilienhaus bei 3.000 kWh liegt.
Die Angaben sind tatsächlich nur Orientierungswerte, die für eine Carport-Solar-Anlage nicht unrealistisch sind. Genauer kann man nur im konkreten Einzelfall werden.
Wie viel Strom produziert man wirklich?
Solarmodule kann man nicht nur auf dem Carport-Flachdach installieren. Andere Dächer wie ein Bogendach eignen sich ebenso. Wie hoch der Solarertrag ist, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Einige Beispiele:
- Makrostandort: Die Sonne strahlt in unterschiedlichen Regionen Deutschlands unterschiedlich oft. Das kann sich auf den Ertrag auswirken.
- Mikrostandort: In welche Himmelsrichtung zeigt das Carport-Dach? Süddächer haben zumeist höhere Erträge als West- und Ostdächer. Bei nach Norden zeigenden Dachflächen ist der Ertrag am niedrigsten.
- Aufstellwinkel: Bei Flachdächern werden Solarmodule mit passenden Ständern aufgestellt. Bei Süddächern liegt der optimale Aufstellwinkel bei etwa 35 Grad. Bei West- und Ostdächer ist ein niedrigerer Wert besser, weil man hier am ehesten von der tieferstehenden Morgen- oder Abendsonne profitiert.
- Art der Solarmodule: Die Effizienz hängt bei der Carport-Solar-Anlage auch von der Art der Solarmodule ab. Eine entscheidende Größe ist der Wirkungsgrad, der bei monokristallinen Modulen höher ist als bei polykristallinen.
Nachrüsten ist prinzipiell möglich
Wie beim Hausdach ist es auch bei einem bereits vorhandenen Carport möglich, Solarmodule nachträglich zu installieren. Zumeist ist es aber besser, von Anfang an einen Carport mit Solar-Anlage zu planen. Bei der Planung und Realisierung solch eines Carports ist das Team der Kroiher-Fachleute Interessenten aus Raubling, München und Umgebung gerne behilflich.